Neue Orgel für die Martin-Luther-Kirche
In der Emder Zeitung vom 1. August 2020 wurde dieser Artikel aus der Zeit zwischen dem 19. Juli bis zum 1. August 1995 abgedruckt.
In der Emder Zeitung vom 1. August 2020 wurde dieser Artikel aus der Zeit zwischen dem 19. Juli bis zum 1. August 1995 abgedruckt.
Abhandlung von Superintendent i.R. Dr. Menno Smid (gest. 2013)
Die lange Zeit mindere Rechtsstellung der Lutheraner in Emden spiegelt sich auch in der Geschichte der Orgeln wider. Alleinerbin der mittelalterlichen Kirche und ihres Vermögens in der Stadt wurde die reformierte Gemeinde.
Damit konnte diese die hier schon in vorreformatorischer Zeit vorhandene Orgelkultur fortsetzen und in der Renaissance und im Barock weiter entwickeln. Die lutherische Gemeinde blieb davon bis nach 1750 ausgeschlossen.
Erst nach dem Übergang des Fürstentums Ostfriesland an das Königreich Preußen im Jahre 1744 erhielten die Lutheraner in Emden, zu denen auch der größere Teil der preußischen Garnison in der Stadt zählte, die Erlaubnis, sonntäglich ihre eigenen Gottesdienste zu feiern. Nach der Vertreibung ihres Predigers Johannes Ligarius im Jahre 1595 bestellten sie mit Wilhelm Caspar Hickmann 1749 erstmals wieder einen eigenen Pastor.
Bald danach begann die Orgelgeschichte dieser Gemeinde in ihrer Kirche an der Mühlenstraße in Kleinfaldern. Darüber gibt es in dem Buch „Die Orgeln Ostfrieslands – Orgeltopographie -“ von Walter Kaufmann, 1968, einen knappen Überblick. In diesem Jahr wurde die Bremer Doktorarbeit von Ralph Nickles mit dem Titel „Orgelinventar der Krummhörn und der Stadt Emden“ als Teil 1 des ostfriesischen Orgelinventars fertiggestellt. Darin ist auf 24 Seiten alles bisher gefundene Archivmaterial über die Orgeln der lutherischen Kirchen in Emden einschließlich der Martin-Luther-Kirche veröffentlicht, worauf diese Darstellung zurückgreift.