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Bauarbeiten am Kirchturm

Nachricht 09. Mai 2017
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Ein Gerüst ist bereits am Glockenturm hochgezogen worden. In den kommenden Wochen soll es noch mit Planen verkleidet werden. OZ vom 10.05.17; BILD: ALBERTS

GLAUBE: Bis Oktober wird das 50 Meter hohe Bauwerk saniert

Marode Teile des Mauerwerks sollen ausgetauscht und auch die Uhr soll repariert werden. Die speziellen Steine stellen die verantwortliche Firma jedoch vor eine Herausforderung.
VON MARTIN ALBERTS (OZ vom 10. Mai 2017)
EMDEN - Seit etwa zwei Wochen bietet der Turm der Martin-Luther-Kirche in der Emder Innenstadt einen ungewohnten Anblick. Das etwa 50 Meter hohe Gebäude ist komplett eingerüstet. Mitarbeiter einer Firma, die vom Amt für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche beauftragt worden ist, seien derzeit mit den ersten Arbeiten für die Sanierung des Turms beschäftigt, sagt Hans-Georg Hunger vom Bauausschuss der Kirchengemeinde. An derAußenseite des Gerüsts, dass in den kommenden Wochen noch mit einer Plane verkleidet werden soll, ist ein Fahrstuhl installiert, der die Mitarbeiter in die Höhe und wieder nach unten bringt.

Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten nach Möglichkeit bis zum Oktober – „bevor die Herbststürme kommen“, wie Hunger sagt. Denn bei stärkerem Wind sei es nicht möglich, in der Höhe zu arbeiten. Bis zum Herbst sollen kaputte Steine und auch die zum Teil verrosteten Maueranker ersetzt werden.
Dabei stehe man jedoch vor einem Problem: Die Steine, die beim Bau der 1958 eingeweihten Kirche verwendet wurden, könnten nicht einfach nachgekauft werden. Sie hätten kein Standardmaß, weshalb die neuen Steine extra in den Niederlanden gebrannt werden müssten, berichtet Hunger: „Dann wird geschaut, ob die Farbe passt.“ Dafür würden zunächst probeweise die kaputten Steine an der Ostseite des Turms ausgetauscht.
Im Zuge der laufenden Sanierung wolle man auch eine Lösung für die Uhr finden, die an der Westseite des Turms angebracht ist, sagt Pastorin Bonna van Hove. Die Zeiger seien äußerst windanfällig und könnten dadurch verbiegen, weshalb die Uhr oftmals nicht richtig funktioniere. Von Zeit zu Zeit habe man zwar bereits versucht, sie zu reparieren – nun wünsche sich die Gemeinde jedoch eine dauerhafte Lösung für das Problem.
Weiterhin schweigen werde dagegen die große Glocke im Turm. Sie sei bereits seit Jahren nicht mehr geläutet worden, da der Turm durch das Läuten der Glocke zu sehr in Bewegung gerate, sagt van Hove: „Durch das Wanken sind womöglich auch Schäden im Mauerwerk entstanden.“
Die Kosten für die Sanierung des Kirchturms trägt zum größten Teil die evangelischlutherische Landeskirche Hannover. Wie hoch diese sind, dazu will sich van Hove nicht detailliert äußern – nur soviel verrät sie: Insgesamt werde ein sechsstelliger Betrag fällig. Zugleich macht sie deutlich, dass die Sanierung an der Martin-Luther-Kirche dringend notwendig sei: „Das muss gemacht werden“, sagt van Hove. „Wir können den Turm ja nicht abbauen.“