Großes Klangerlebnis für 450 Zuhörer
Oratorium in der Luther-Kirche
Die Evangelische Kantorei Emden führte „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn auf.
Gute Noten haben Zuschauer und Musikkritiker der groß besetzten Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn am Sonntag in der Emder Martin-Luther-Kirche gegeben. Die Evangelische Kantorei Emden – unterstützt vom Jugendchor der Emder Musikschule –, die Kammer-Sinfonie Bremen sowie die vier Solisten bescherten den etwa 450 Zuhörern ein prächtiges Klangerlebnis mit großem Volumen. Die Gesamtleitung hatte Kantor Elmar Werner, der mit großer Gestik Sänger und Musiker zu einer Einheit formte. Länger als zwei Stunden dauerte die ebenso aufwändig wie behutsam inszenierte Aufführung dieses großen Werkes. Es thematisiert die Erschaffung der Welt, wie sie in der Genesis (1. Buch Mose) der Bibel erzählt wird. Der Chor wurde dem Werk Haydns entsprechend in einer Serie monumentaler Passagen eingesetzt, von denen einige das Ende eines Schöpfungstages feiern. Das Orchester spielte häufig ohne Gesangsbegleitung, vor allem in den Tonmalerei-Episoden vom Aufgang der Sonne, der Erschaffung der Tiere und in der Ouvertüre, der Beschreibung des Chaos vor der Schöpfung.
Nach kleiner Nervosität zu Beginn und kaum wahrnehmbaren Mängeln in derAbstimmung in frühen Teilen der Aufführung, habe sich die Kantorei „in bester Manier, präsent und präzise gezeigt“, urteilte die Emder Kritikerin Ina Wagner. Sie erlebte wie die übrigen Zuhörer einen „hochmelodischen Abend“. Die Solisten Mareke Freudenberg (Sopran), Knut Schock (Tenor) und Wolfgang Treutler (Bass) entfalteten ihre stimmlichen Gestaltungsmöglichkeiten mit Klarheit und Kraft. Sie repräsentierten die Erzengel Gabriel, Uriel und Raphael, die die sechs Tage der Schöpfung erzählen und kommentieren.
Die Rolle der Altistin Dorothea Ohly-Visarius beschränkte sich nicht nur auf vier Amen im Schlusschor. Elmar Werner setzte sie auch als Querflötistin ein. Am Ende gab es viel Applaus.
(Ein Bericht der Ostfriesen-Zeitung vom 27. März 2014)